Fromme A, Linnenbecker S, Stallkamp F, Thorwesten L, Jerosch J
Abstract in digital collection (conference) | Peer reviewedIm Rahmen der vorliegenden Studie wurden bei 12 Probanden (9 männl., 3 weibl.) im Alter von 26,4 ± 4,6 Jahren die auftretenden Beschleunigungen und die körperliche Belastung beim Bungee-Springen aus einer Höhe von 65 m untersucht. Die Messung der Beschleunigungen in den drei Raumrichtungen erfolgte durch drei eindimensionale Beschleunigungsaufnehmer, die in der Nähe des Körperschwerpunktes an der Hüfte befestigt und mit einem Aufzeichnungsgerät auf dem Rücken der Springer verbunden waren. Die Herzfrequenz wurde während des Sprunges kontinuierlich registriert, der Blutdruck unmittelbar vor und nach jedem Sprung nach Riva-Rocci gemessen. Die größten absoluten Beschleunigungswerte (32,26 ± 5,17 m/s2) wurden in Vertikalrichtung beim ersten Abbremsen durch das Seil nach dem Absprung von der Plattform erreicht, dies entspricht etwa der dreifachen Erdbeschleunigung. Die maximale Herzfrequenz während des Sprunges betrug im Durchschnitt 160,8 ± 15,3 s-1. Unmittelbar vor dem Sprung lag bei den Probanden systolisch ein mittlerer Blutdruck von 135,7 ± 7,8 mmHg, diastolisch ein Druck von 86,7 ± 8,6 mmHg vor. Direkt nach dem Sprung wurden Werte von 141,4 ± 16,3 bzw. 81,9 ± 5,7 mmHg gemessen. Aufgrund der vorliegenden Meßergebnisse kann im Vergleich zu anderen Belastungen im Sport und im Alltag nicht von einer außergewöhnlich hohen Belastung des Organismus beim Bungee-Springen ausgegangen werden.
Thorwesten, Lothar | Institute of Sport and Exercise Sciences |