Thorwesten L
Abstract in digital collection (conference) | Peer reviewedBraces und Bandagen spielen im Rahmen der Therapie und Rehabilitation bei einer Vielzahl von Schadensbildern bzw. Verletzungen eine bedeutende Rolle. Neben der Anwendung am Sprung-und Kniegelenk werden insbesondere sog. Lumbal-Bandagen für eine Vielzahl von Rückenbeschwerden verordnet. Die Anwendung externer Stabilisierungshilfen in der frühfunktionellen Behandlung von lateralen Bandverletzungen des Sprunggelenks ist eine der wesentlichen Voraussetzungen zur schnellen konservativen Rehabilitation nach Distorsionstraumen des oberen Sprunggelenks. Neben der mechanischen Stabilisierung wird in der Literatur eine Beeinflussung des sensomotorischen Systems durch propriozeptive Afferenzen diskutiert. Umstritten ist jedoch, inwieweit insbesondere Leistungssportler oder ambitionierte Freizeitsportler Vor-oder Nachteile hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit bei Orthesenapplikation hinnehmen müssen. Auch für das Kniegelenk sind eine Vielzahl von Bandagentypen bei unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten beschrieben. Eine mechanische Stabilisierung bei diesen nicht rigiden Bandagen kann ausgeschlossen werden, jedoch wird eine Beeinflussung der Propriozeption diskutiert. Die orthetische Versorgung des Kniegelenks zur Bewegungslimitierung im Rahmen der Rehabilitation z.B. nach Verletzungen des vorderen Kreuzbandes, hingegen ist rückläufig. Die Bandagenapplikation bei Rückenbeschwerden stellt ein weiteres Einsatzgebiet der externen Stabilisierungshilfen dar. Insgesamt ergibt sich ein breites Indikationsspektrum wobei der therapeutische gegenüber dem prophylaktischen Einsatz überwiegt. Im folgenden sollen der aktuelle Stand der Forschung mit Möglichkeiten zur Diagnostik sensomotorischer Defizite sowie sportlicher bzw. funktioneller Veränderungen bei therapeutischer bzw. prophylaktischer Verwendung externer Stabilisierungshilfen erläutert werden.
Thorwesten, Lothar | Institute of Sport and Exercise Sciences |