Neigungs- und geschlechtsabhängige Unterschiede der Kinematik beim Bergablauf

Thorwesten L, Meyer M, Peikenkamp K,

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

Einleitun: Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Analyse eines kompletten Schrittzyklus beim Bergablauf hinsichtlich geschlechtsspezifischer und neigungsabhängiger Unterschiede. Methode: Die Untersuchung fand auf einem Laufband ("Woodway Ergo XELG 90 Spezial") statt. Die Er­fassung der 3-D Kinematik des Knie- und Sprunggelenkes erfolgte mit einem Ultraschall­bewegungsanalysesystem (ZEBRIS) bei einer Messfrequenz von 90 Hz. 25 Probanden [P] (14 männliche [M] und 11 weibliche [W]) liefen bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h jeweils 5 Minuten eben und bergab (5% Neigung). Als Parameter dienten die Extrema der Winkel- und deren Geschwindigkeitsverläufe (inkl. der Zeitpunkte des Auftretens). Die statistische Auswer­tung erfolgte mit einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholungen (Hauptfaktoren: Geschlecht und Neigung). Das Signifikanzniveau wurde auf p Ergebnisse: Innerhalb eines längeren Flexionsweges während der Stützphase beim Bergablauf wies das Knie eine signifikant größere Winkelgeschwindigkeit auf. Das Plantarflexionsmaximum des Sprunggelenkes gegen Ende der Stützphase fiel geringer aus. lnteraktionseffekte konnten hin­sichtlich des Winkelgeschwindigkeitsmaximums während der Knieflexion, welches bei den WP beim Bergablauf später auftrat, und des folgenden lokalen Kniewinkelminimums, wo der größere Winkel beim Neigungslauf bei den WP im Vergleich zu den MP deutlicher hervortrat, festgestellt weiden. Im Geschlechtervergleich konnte ein Sprunggelenkwinkel beobachtet wer­den, der zu den analysierten Zeitpunkten bei den WP um 3-4° unter dem der MP lag. Diskussion: Die Differenzen innerhalb der Flexionsphase setzen sich zusammen aus einer gestreckteren Haltung des Kniegelenkes bei Fußaufsatz, wodurch der Läufer zu einem schnelleren Boden­kontakt kommt, und einem kaum veränderten Flexionsmaximum. Die Unterschiede gegen Ende der Stützphase ergeben sich aus dem Einfluss der Gravitation und dem tieferliegenden Lauf­band zu Beginn der Stützphase. Die lnteraktionseffekte zeigen, dass die WP eher dem in der Literatur gezeigten Bild vom Bergablauf entsprechen. Möglicherweise konnten die MP durch ihre stärkere Muskulatur die nur geringfügig veränderten Bedingungen besser kompensieren. Die generellen Geschlechterdifferenzen deuten auf einen unterschiedlichen Einsatz der Unter­schenkelmuskulatur hin.

Details zur Publikation

Book title: Messplätze, Messplatztraining, Motorisches Lernen
Release year: 2002
Language in which the publication is writtenGerman