Vergleich der kardiopulmonalen und metabolischen Belastungscharakteristik des Nordic Walkings und Walkings - Konsequenzen für die Trainingssteuerung

Rudack P, Ahrens U, Thorwesten L, Völker K

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

Nordic Walking (NW), mittlerweile als Ausdauersportart in Deutschland etabliert, verspricht im Vergleich zum Walking (W) aufgrund des aktiven Stockeinsatzeseine höhere Sauerstoffaufnahme und damit einen effektiveren Trainingsreiz auf das kardiopulmonale und metabolische System. Wie unterscheidensich die Leistungsdaten des NW und W innerhalb vonsportartspezifischen Feldstufentests und welche Konsequenzen ergeben sich für die Trainingssteuerung? Material und Methode: 31 NW Erfahrene (50 ± 13 Jahre) nahmen an einem NW- und einem W-Feldstufentest teil. Beginnend mit 4,6 km/h wurdedie Belastung alle 3 Minuten um 0,4 km/h bis zur individuellen Ausbelastung gesteigert. Folgende Parameter wurden erhoben: Herzfrequenz kontinuierlich während der gesamten Belastung (Vantage NV, Polar), Laktat (Ebio, Eppendorf) und subjektives Belastungsempfinden (RPE nach BORG) am Ende der jeweiligen Belastungsstufe. Ergebnisse: Die maximal erreichte Gehgeschwindigkeit beim Nordic Walking lag mit 8,6 km/h deutlich unterhalb der beim Walking mit 9,4km/h. Beim NW bzw. W variierte das Spektrum der Herzfrequenzen im Mittel zwischen 102 S/min bzw. 96 S/min bei 4,6 km/h und 166 S/min bei 8,6km/ bzw. 176 S/min bei 9,4 km/h. Das korrespondierende Spektrum der Laktatwerte bewegte sich im Mittel zwischen1,5 bis 6,3 mmol/l bzw. zwischen 1,3und 7,7 mmol/l. Bis zur Geschwindigkeit von 7,4 bzw. 7,8 km/h lagen die Herzfrequenz bzw. Laktatwerte beim NW signifikant über denen des W. Beim subjektiven Belastungsempfinden konnten keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden. Die Gehgeschwindigkeiten bei 2, 3 und 4 mmol/l Blutlaktat lagen beim NW signifikant unterhalb derer beim W (5,9 zu 6,5; 6,8 zu7,3 und 7,3 zu 7,9 km/h), die korrespondierenden Herzfrequenzen zeigten keine signifikanten Unterschiede. Der aktive Stockeinsatz beim NW führt bei gleicher Geschwindigkeit zu einer signifikant höheren kardiopulmonalen und metabolische Belastung im Vergleich zum W. Das Belastungsspektrum beider Varianten gestattet ein Ausdauertraining sowohl mit aerober als auch anaerober Zielsetzung. Die maximale Belastungsintensität beim NW liegt unterhalb der des W, als limitierender Faktor ist die koordinative Beanspruchung durchdie Technik anzusehen. Zur Ansteuerung der gewünschten Trainingsintensität eignen sich für beide Varianten die gleichen Herzfrequenzbereiche, es resultieren jedoch unterschiedliche Geschwindigkeiten.

Details zur Publikation

Book title: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Abstractband "Bewegung ist LEben"
Release year: 2005
Language in which the publication is writtenGerman