Der Effekt externer Stabilisierungshilfen für das Sprunggelenk mit und ohne zusätzlichen Einfluss eines Schuhs

Eils E, Imberge S, Thorwesten L, Völker K, Rosenbaum D

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

EINLEITUNG: Sprunggelenksverletzungen treten häufig in Sportarten auf, in denen keine Schuhe getragen werden (z.B. Tanz) [1, 2]. Es bleibt unklar, ob der nachgewiesene positive Effekt von Orthesen/ Tape auf Situationen ohneSchuh übertragbar ist. Das Ziel der Untersuchung war die Quantifizierung des stabilisierenden Effektes dreier externer Stabilisierungshilfen in Kombination mit und ohne Schuh zur Aufstellung von Empfehlungen für Sportarten, in denen keine Schuhe getragen werden. METHODEN: Die Beweglichkeit des Sprunggelenkkomplexes wurde in drei Raumebenen (In-Eversion, Plantar-Dorsalflexion, Rotation) mit Hilfe eines Messgerätes [3] unter einem standardisieren Drehmoment bei 25 gesunden Probanden erfasst. Drei externe Stabilisierungshilfen(Aircast=halbstarr, Dynastab=weich, Tape) wurden verglichen. Die Bedingungen mit und ohne Schuh wurden durch den Einsatz von zwei Paar Schuhen hergestellt, wobei ein Paar modifiziert wurde, um den stabilisierendenEffekt des Obermaterials auszuschalten. Die Testreihenfolge wurde randomisiert und die Beweglichkeitseinschränkung in jeder Richtungin Relation zur Bedingung ohne Orthese/ ohne Schuh berechnet. ERGEBNISSE: Beide Haupteffekte (Schuh, Stabilisierungshilfe) zeigten signifikante Unterschiede (p<0.01) in allen Bewegungsrichtungen (BR) und signifikante Interaktionen (p<0.01) wurden festgestellt. Das Bewegungsausmaß vergrößert sich für alle Stabilisierungshilfen und alle BR zwischen den Bedingungen mit und ohne Schuh. Tape und Aircast bieten die größte Stabilität in Kombination mit einem Schuh, aber ohne Schuh bieten Tape und Dynastabdie höchste Stabilität. Ein signifikanter Verlust der Stabilität zwischen Schuh und ohne Schuh (p<0.001) war bei der Aircast-Orthese für einige BRzu erkennen. DISKUSSION: Die halbstarre Orthese erzielt ein hohes Maß an Stabilität in Kombination mit dem Schuh. Ohne Schuh zeigt diese Orthese weniger Stabilität als die weiche Orthese. Aus diesem Grunde wird die weiche Orthese in Sportarten, in denen keine Schuhe benutzt werden (Tanz, Turnen) zur Erhöhungder Stabilität empfohlen. Tape wird nicht empfohlen, da es nachweislich nach kurzer Zeit an Stabilität verliert [4]. LITERATUR: [1] Hamilton (1988) Clin Sports Med 1988; 7(1). [2] Lindner/ Caine(1990) Can J Sport Sci; 15(4). [3] Eils et al (2002) Clin Biomech, 17(7). [4]Verhagen et al. (2001). Sports Med 2001; 31(9).

Details zur Publikation

Book title: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Abstractband "Bewegung ist Leben"
Release year: 2005
Language in which the publication is writtenGerman