Aktuelle Zahlen zur Verletzungsinzidenz beim Inlineskaten, Kickboarden und Scootern

Thorwesten L, Schwering S, Völker K

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

Inlineskates, Kickboards und Scooter sind nicht nur Fortbewegungsmittelsondern auch Sportgeräte mit vielfältigen Anwendungsgebieten. Der gesundheitliche Aspekt ist mit zunehmendem Alter Hauptmotiv für die Inliner, was die Bedeutung dieser Sportart im Sinne der Gesundheitsförderung unterstreicht. Zurückliegende Studien belegen eine mangelnde Akzeptanz bei der Nutzung passiver Protektoren sowie Defizite in der aktiven Verletzungsprophylaxe. Material und Methode: Anhand einer Zufallsstichprobe wurden Verletzungsmuster und -ursache sowie Maßnahmen zur aktiven und passiven Verletzungsprophylaxe mittels eines Fragebogens evaluiert. Befragt wurden 1616 Inlineskater [IS] (Alter=23,19±9,2) und 140 Kickboardfahrer [KB] (Alter=11,9±6,89). Ergebnisse: Insgesamt wurden 1322 bzw. 111 Verletzungen auf 505 bzw. 53 Personen registriert, was einer Verletzungshäufigkeit von 31% [IS] bzw. 37,9% [KB] entspricht. Daraus errechnet sich ein Verletzungsindex von 2,62 [IS] bzw. 2,1[KB] (Anzahl Verletzungen/Anzahl Verletzte) respektive 2,9 [IS] bzw. 11,8 [KB] (Verletzungen/1000 gefahrene Stunden). Eine erhöhte Gefährdung der oberen Extremität und des Knies ist erkennbar, wobei ein hoher Prozentsatz der aufgetretenen Verletzungen banal ist. Daher dominieren Weichteilverletzungen, während Frakturen eine untergeordnete Rolle spielen. Aggressiveskater haben ein erhöhtes Verletzungsrisiko gegenüber Ausdauer- und Fitnessskatern. Die Sturzhäufigkeit sinkt signifikant mitzunehmendem Alter. Diskussion: Die in der Literatur beschriebene Dominanz der Handgelenkverletzungen beim Inlineskating ist aufgrund des vermehrten Protektoreneinsatzes nicht mehr nachweisbar, jedoch weist das erhöhte Auftreten von Knie- und Ellbogenverletzungen hier noch auf ein Nutzungsdefizit hin, wenngleich die Tragequote der Schutzausrüstung stark angestiegen ist. Der Literaturvergleich zeigt eine Reduktion der Verletzungshäufigkeit und deutet somit auf eine verbesserte Akzeptanz der zuvor in vielen Studien geforderten Schulung von Fall-, Fahr- und Bremstechniken sowie eine Sensibilisierung hinsichtlich der Notwendigkeit von Schutzausrüstung.

Details zur Publikation

Book title: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Abstractband "Bewegung ist Leben"
Release year: 2005
Language in which the publication is writtenGerman