Der Einfluss eines Trainings mit Schwingstäben auf thorakolumbale Kraftparameter sowie die Beschwerdesymptomatik bei 30- bis 60-jährigen Probanden mit chronischen Rückenbeschwerden

Fromme A, Huppertz T, Thorwesten L, Uhlenbrock K, Völker K

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

Als neuartige Therapie- und Trainingsform gelten Schwingstäbe, die zu den oszillatorischen Trainingsgeräten gehören. Sie gerieten in den Fokus der Rückenschmerztherapie aufgrund ihrer möglichen muskulären Tiefenwirkung, die mit den bisherigen Methoden nur schwer erreicht werden konnte. Material und Methode: Im Rahmen einer kontrollierten Längsschnittstudie wurde der Einfluss eines systematischen Trainings mit Schwingstäben (Flexi-Bar®) auf die Kraftfähigkeiten der Rumpfmuskulatur und die Beschwerdesymptomatik von 30 - bis 60 -jährigen Probanden untersucht, die unter rezidivierenden chronischen Rückenschmerzen litten. Von 30 Probanden (Alter: 46,7±9,2 Jahre) gehörten 16 einer Interventionsgruppe (IG) und 14 einer Kontrollgruppe(KG) an. Das Training wurde über 6 Wochen zweimal pro Woche à 45 Minuten durchgeführt. Vor und nachdem Trainingszeitraum wurden die isometrische Maximalkraft (3D-Rumpfkraftdiagnostik mit Hilfe des Systems SinfoMed MTS) und muskuläre Dysbalancen (Verhältnis der gemessenen Kraftwerte an agonistischen und antagonistischen Muskelgruppen) bestimmt sowie die Beschwerdesymptomatik (Schmerzintensität, Bewegungseinschränkungund Instabilitätsgefühl) mit Hilfe eines Fragebogens (Visuelle Analogskala) erfasst. Daneben wurde die trainingsbedingte Veränderung des subjektiven Wohlbefindens anhand einer 5 -stufigen Ordinalskala eruiert. Ergebnisse: Die isometrische Maximalkraft der Rumpfmuskulatur stieg in der IG im Mittel um 24 % (KG: 4 %). Signifikante (p<0,05) Kraftzuwächse ergaben sich im Bereich der Rumpfextensoren mit 32 % (KG: 5 %) und der -rotatoren mit 22 % (KG: -3 %). Die zu Beginn der Untersuchung diagnostizierten muskulären Dysbalancen zwischen Bauch- und Rückenmuskulatur konnten deutlich verringert werden. Schmerzintensität, subjektive Bewegungseinschränkung und Instabilitätsgefühl wurden reduziert. Ein statistisch bedeutsamer Zusammenhang zwischen dem erzieltenKraftzuwachs und der Schmerzreduktion lag nicht vor. 93% der Probanden erklärten, dass sich ihr Wohlbefinden durch das Training „verbessert“ oder „deutlich verbessert“ habe. Fazit: Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Training mit Schwingstäben als effiziente Maßnahme zum Aufbau atrophierter Rumpfmuskulatur und zur Normalisierung von muskulären Dysbalancen bei Personen mit Rückenschmerzen nutzen lässt, was jedoch keine Garantie des Therapieerfolges im Sinne einer Schmerzreduktion bedeutet.

Details zur Publikation

Book title: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Abstractband "Sport - Medizin erleben"
Release year: 2011
Language in which the publication is writtenGerman
Link to the full text: https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2011/heft07_08/Abstracts_7-8_2011_komplett.pdf