Der Effekt externer Stabilisierungshilfen für das Sprunggelenk mit und ohne zusätzlichen Einfluss eines Schuhs

Eils E, Imberge S, Thorwesten L, Völker K, Rosenbaum D

Abstract in digital collection (conference)

Abstract

Einleitung Sprunggelenksverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Sport und treten ebenfalls sehr häufig in Sportarten auf, in denen keine Schuhe getragen werden (z.B. Tanz). In Sportarten, in denen Schuhe getragen werden (z.B. Basketball), konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz von Orthesen / Tape zu einer Verringerung von Sprunggelenksverletzungen führt. Es bleibt unklar, ob der nachgewiesene Effekt auch auf Situationen ohne Schuh übertragbar ist. Das Ziel der Untersuchung war die Quantifizierung des stabilisierenden Effektes dreier externer Stabilisierungshilfen in Kombina­tion mit und ohne Schuh zur Aufstellung von Empfehlungen für Sportarten, in denen keine Schuhe getragen werden. Methoden Die passive Beweglichkeit des Sprunggelenkkomplexes wurde in drei Raumebenen (In-Eversion, Plantar-Dorsalflexion, Rotation) mit Hilfe eines selbstentwickelten Messgerätes unter einem stan­dardisieren Drehmoment bei 25 gesunden Probanden erfasst. Drei externe Stabilisierungshilfen (Air­cast=halbstarr, Dynastab-weich, Tape) wurden verglichen. Die Bedingungen mit und ohne Schuh wurden durch den Einsatz von zwei Paar Schuhen hergestellt, wobei ein Paar modifiziert wurde, um den stabilisierenden Effekt des Obermaterials auszuschalten. Die Beweglichkeitseinschränkung in jeder Richnrng wurde in Relation zur Bedingung ohne Stabilisierungshilfe/ ohne Schuh berechnet. Ergebnisse Für die Bedingung ohne Stabilisierungshilfe/ ohne Schuh wurden die folgenden passiven Bewegungs­ausmaße gemessen: Inversion (42±12°), Eversion 31±13°), Plantarflexion (47±8°), Dorsalflexion (35±6°), Innenrotation (35±11 °) und Außenrotation (39±8°). Das Bewegungsausmaß vergrößert sich für alle Stabilisierungshilfen und alle Richtungen zwischen den Bedingungen mit und ohne Schuh. Tape und Aircast bieten die größte Stabilität in Kombination mit einem Schuh, aber ohne Schuh bieten Tape und Dynastab die höchste Stabilität. Ein signifikanter Verlust der Stabilität zwischen Schuh und ohne Schuh (p<0.001) war bei der Aircast-O1these für Inversion und Eversion zu erkennen. Diskussion Die halbstarre Orthese erzielt ein hohes Maß an passiver Stabilität in Kombination mit dem Schuh. Ohne Schuh zeigt diese Orthese weniger passive Stabilität als die weiche Orthese. Aus diesem Grunde wird die weiche Orthese in Sportarten, in denen keine Schuhe benutzt werden (Tanz, Turnen) zur Er­höhung der Stabilität empfohlen. Tape wird nicht besonders empfohlen, da es zwar eine hohe An­fangsstabilität zeigt, nachweislich nach kurzer Zeit aber an Stabilität verliert.

Details zur Publikation

Release year: 2006
Language in which the publication is writtenGerman