Aspekte des Bewegungs- und Sportverhaltens von Hämophilie-Patienten

Fromme A, Dreeskamp K, Pollmann H, Mooren FC, Thorwesten L, Völker K

Research article (journal)

Abstract

Die modernen Therapiemethoden bieten Hämophilie-Patienten immer mehr Möglichkeiten der aktiven Teilnahme am Sport. In der vorliegenden Arbeit wurde anhand eines Fragebogens untersucht, welchen Stellenwert Bewegungund Sport für diese Patienten haben, in welchem Maße sie an Schul- und Freizeitsport teilnehmen und ob sich dabei Unterschiede zwischen Erwachsenen und Jugendlichen ergeben. Teilnehmer an der Studie waren 44 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 16 Jahren sowie 27 Erwachsene im Alter von 18 bis 72 Jahren. Die Jugendlichen nehmen zu 79,6% immer oder fast immer am Schulsport teil, damit liegt dieser Anteil mehr als doppelt so hoch wie zur Schulzeit der Erwachsenen (37%, p<0,05). 75% der Jugendlichen messen dem Freizeitsport eine wichtige oder sehr wichtige Rolle bei,dieser Prozentsatz liegt bei den Erwachsenen mit 55,5% signifikant niedriger (p<0,05). Bei der Frage der Motivation bestehen nur geringe Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen, im Vordergrund stehen der soziale Aspekt und der Spaß. Blutungskomplikationen sind bei 14,1% aller Befragten aufgetreten, ein Zusammenhang mit einzelnen Sportarten ist dabei nichterkennbar. Die Ergebnisse zeigen, dass sich infolge der verbesserten Therapiebedingungen eine positivere Einstellung zum Sport und eine Erweiterung des Spektrums der ausgeübten Sportarten ergeben. Dies ist möglicherweise verbunden mit einem wachsenden Gefährdungspotenzial, das hohe Anforderungen an die sportmedizinische Beratung und Betreuung stellt.

Details zur Publikation

Release year: 2001
Language in which the publication is writtenGerman
Link to the full text: https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2001/heft07_08/Abstractbandneu.pdf