Mediensystem und politische Kommunikation.

Marcinkowski F, Flemming F, Starke C,

Research article (book contribution)

Abstract

Der Beitrag fasst die Bedeutung der Medien für die Schweizer Politik zwischen funktionalem Erfordernis der (halb-) direkten Demokratie, politischer Akteurrolle und institutionellem Handlungskontext zusammen. Das Erkenntnisinteresse richtet sich dabei vor allem auf die organisatorischen, ökonomischen und strukturellen Bedingungen und Veränderungen im Schweizer Mediensystem der letzten Jahre, welche die Autonomiespielräume der Medien gegenüber Staat und Gesellschaft regulieren und für die konkrete Ausgestaltung ihrer Leistungen von Bedeutung sind. Zum anderen wird sich den Formen, Strukturen und Inhalten medienvermittelter politischer Kommunikation in der Schweiz gewidmet. Die Inklusivität politischer Kommunikation ist im europäischen Vergleich immer noch hoch, auch in den politisch nur mäßig interessierten Bevölkerungsteilen. Aufgrund des traditionell stark ausgeprägten politischen Parallelismus der Tages- und Wochenpresse können die maßgeblichen politischen Kräfte, zumal die politischen Parteien, jederzeit mit einem hohen Maß an medialer Aufmerksamkeit für ihre Themen und Positionen rechnen. Formen und Inhalte politischer Kommunikation wandeln sich in der Schweiz wie anderswo in dem Maße, wie deren Strukturbedingungen von Seiten der politischen Institutionen und/oder von Seiten der Medien unter Druck geraten. Dass der verschärfte Wettbewerb einer steigenden Zahl von Medienangeboten um nicht beliebig steigerbare Aufmerksamkeit ausgerechnet in der Schweiz ohne Konsequenzen für die Selektions- und Darstellungsweisen der Medien bleiben wird, steht nicht zu erwarten.

Details zur Publikation

Publisher: Knoepfel P, Papadopoulos Y, Sciarini P, Vatter A, Häusermann S
Book title: Handbuch der Schweizer Politik
Pages: 28
Release year: 2014
Publishing company: Verlag Neue Züricher Zeitung
Language in which the publication is writtenGerman
Event: Zürich