Entwicklung regionaler Lernkulturen - Regionale Tätigkeits- und Lernagenturen (wissenschaftliche Begleitforschung).

Basic data for this project

Type of project: Participation in BMBF-joint project
Duration: 01/01/2001 - 31/12/2004

Description

Das Forschungsprojekt "Entwicklung regionaler Lernkulturen" mit seinen drei wissenschaftlichen Vollzeit-Mitarbeiter/-innen (BAT IIa) und diversen studentsischen Hilfskräften kann in die gegenwärtig erfolgende Neuorganisation der Erwachsenenbildung und des lebenslangen Lernens eingeordnet werden. Schon seit längerem wird dem Lernen und der Kompetenzentwicklung außerhalb von Bildungseinrichtungen, beispielsweise am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in Vereinen oder auch beim gesellschaftlichen Engagement vermehrt Beachtung geschenkt. Von Bedeutung ist nicht allein, dass hier Lernprozesse stattfinden, die häufig anders strukturiert sind als das Lernen in Bildungsinstitutionen. Gerade auch den Verbindungen und Übergängen zwischen verschiedenen Lernorten und -formen ist bis vor kurzem in der Erwachsenenbildung, aber auch in anderen Bereichen von Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Hier bestand u. besteht ein erhöhter Bedarf an wissenschaftlicher Forschung. In den Blick gerät dabei die gesamte ‚Kultur des Lernens', d.h., wie Prozesse der Bildung, des Lernens und des biografischen Umgangs unter Aspekten der Wissensaneignug und –reorganisation ablaufen und organisiert sind, wie also die Bedingungen, Rahmungen, Chancen für das lebensbegleitende Lernen aussehen, und welche Akteure diese Prozesse tragen. ‚Lernkultur'als eine Perspektivformel für Erwachsenenlernen ist insgesamt ein vielschichtiges Konzept, das mehrere Dimensionen umschließt. Für die Erwachsenenbildung als Wissenschaft wie als Profession stellt sich die Frage, wie ein solches erweitertes Verständnis des Lernens Erwachsener im Lichte der entstehenden Wissensgesellschaft wie auch angesichts des demografischen Wandels angemessen unterstützt und gefördert werden kann. Solche neuen Konzepte konnte und kann kein Akteur allein entwickeln. Es mussten bzw. müssen neue Wege abseits der bekannten und etablierten Pfade der Weiterbildungsplanung und -gestaltung gesucht werden. Gefordert sind daher neue Formen der Zusammenarbeit aller, die auf regionaler Ebene in das Lernen Erwachsener eingebunden sind: Weiterbildungseinrichtungen, Betriebe, Vereine, Politik usw. sind aufgefordert, Netzwerke zu bilden und gemeinsam neue ‚netzwerkbasierte Konzepte’ zu entwickeln. An dieser Stelle setzt die Arbeit der Akteure an, die im Mittelpunkt des Projektes standen/stehen, die sog. ‚Intermediäre'. Sie sind als Mitarbeiter/innen in ‚Tätigkeits- und/oder Lernagenturen' angesiedelt, initiieren und unterstützen neuen Kooperationsformen zwischen – unterschiedlich „codierten“ - Institutionen, Organisationen und Verbänden mit dem Ziel, dadurch das lebensbegleitende Lernen Erwachsener in der Region umfassender zu fördern und zu unterstützen. Die Begleitforschung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bezog sich auf drei solcher ‚pionierhaften’ Intermediärenteams, die in den Regionen Berlin-Mitte, Konstanz/Bodensee und Münsterland agierten. Ziel der Begleitforschung war es zum einen, das Handeln der Intermediäre zu unterstützen, zum anderen sollen grundsätzliche Erkenntnisse zur netzwerkbasierten Entwicklung regionaler Lernkultur gewonnen werden.

Keywords: regionale Lernkulturen