Type of project: Individual project
Duration: 11/04/2022 - 30/04/2023
Effekte
von Bewegungsmangel auf die psychische Gesundheit sind mittlerweile gut belegt.
So konnten Überblicksarbeiten zeigen, dass akuter und vor allem chronischer
Bewegungsmangel und sitzende Freizeitbeschäftigungen bei Kindern und
Jugendlichen in einem engen Zusammenhang mit dem Auftreten und der Stärke
depressiver Symptome stehen, Ängste beeinflussen und deutliche Auswirkungen auf
das psychische Wohlbefinden haben (Rodriguez-Ayllon et al. 2019; Hoare et al.
2016). Die Pilotstudie SPOPSY4Health prüft die Annahme, dass Jugendliche mit
psychischen Erkrankungen in Deutschland weniger körperlich aktiv sind als
gesunde, seltener an organisierten Sportangeboten von Schule, Sportverein und
kommerziellen Anbietern teilnehmen, weniger aktiv sind im Bereich des
informellen, selbst organisierten Sports und häufiger Negativerfahrungen mit
Sport und Bewegung verknüpfen. Dabei werden insbesondere Barrieren und
Potenziale für Sport und Bewegung der psychisch kranken Kinder und Jugendlichen
auf vier Ebenen (biologisch, psychologisch, sozial, praktisch)
herausgearbeitet. Perspektivisch sollen auf dieser Grundlage konkrete Maßnahmen
zur Förderung von Sport und Bewegung für diese besonders vulnerable Gruppe
entwickelt werden.
Am
Pilotprojekt sind neben dem Arbeitsbereich Bildung und Unterricht im Sport
Sportpsychologen der WWU Münster sowie Mitarbeiter des Uniklinikums Münster
beteiligt. Das Forschungsmodul 2 (qualitatives Teilmodul) wird durch den
Arbeitsbereich Bildung und Unterricht im Sport an der WWU Münster durchgeführt
und umfasst bis zu 15 Interviews mit Jugendlichen, die aufgrund ihrer
Beeinträchtigungen stationär in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKM in
Münster stationär behandelt werden. Der entwickelte Interviewleitfaden stützt
sich u.a. auf die Selbstbestimmungstheorie (Ryan & Deci, 2017). Die
Auswertung erfolgt mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Keywords: Sportförderung, Gesundheitsförderung, psychische Erkrankung