Angst und die eine Wirklichkeit. Paul Tillichs transdisziplinäre Angsttheorie im Dialog mit gegenwärtigen Emotionskonzepten

Basic data of the doctoral examination procedure

Doctoral examination procedure finished at: Doctoral examination procedure at University of Münster
End date of doctoral examination procedure19/07/2018
Name of the doctoral candidateIhben, Sabine Joy
Doctoral subjectEvangelische Theologie
Doctoral degreeDr. theol.
Awarded byDepartment 01 - Protestant Theology

Description

In der Doktorarbeit werden Erkenntnisse des neuen, disziplinübergreifenden Emotionsdiskursesdezidiert für die Frage nach der Bedeutung von Angst fruchtbar gemacht. Der gut begründete Konsens der neueren Beschäftigung mit dem gefühlten Leben lautet, dass Emotionen als konstitutiv für das Wahrnehmen, Verstehen und Handeln gelten. Gerade Angst kann als Indikator fürBeziehungszustände plausibilisiert werden: Über Angst kann der Mensch in seinen Beziehungswirklichkeiten, in seiner Beziehung zu sich, zum Anderen und - in derGlaubensperspektive - zu Gott verständlich und Konflikte offenbar werden. Auf Tillichs theologischen Angstbegriff wird zurückgegriffen, da seine Angsttheorie aus den 50er Jahren bereits selbst Ausdruck eines disziplinübergreifenden Gesprächs von Theologie, Philosophie und Psychologie ist und ihr wissenschaftstheoretische Überlegungen zum Zusammenspiel der Disziplinen zugrunde liegen, die noch heute richtungsweisend für die transdisziplinäre Arbeit an Lebensphänomenen sein können.Seine Angsttheorie erweist sich somit als tragfähiges Fundament für neue Forschungsergebnisse, dasein System eine kohärente Wirklichkeitsbeschreibung bietet, in welcher Angst als Größe verständlich wird, die auf diese Wirklichkeit verweist und sie repräsentiert.