Image-Repair-Strategien von dopingverdächtigen/dopingverurteilten Athleten

Basic data of the doctoral examination procedure

Doctoral examination procedure finished at: Doctoral examination procedure at University of Münster
Start date of doctoral examination procedure01/04/2012
End date of doctoral examination procedure16/07/2015
Name of the doctoral candidatePöppel, Katharina
Doctoral subjectSportwissenschaft
Doctoral degreeDr. phil.
Awarded byDepartment 07 - Psychology and Sport Studies

Description

Die wenigsten Athleten geben, selbst auch nach einem rechtsgültigen Urteil, Dopingmissbrauch zu, sondern streiten den Doping-Missbrauch in aller Regel vehement ab. Bekannte Beispiele sind die Radrennfahrer Floyd Landis, Alberto Contador oder Jan Ulrich. In diesem Projekt soll untersucht werden, welche Strategien dopingverdächtige/wegen Dopings verurteilte Sportler innerhalb der digitalisierten Welt anwenden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und insbesondere das Vertrauen der Unterstützer zu erhalten bzw. zurück zu gewinnen, aber auch, wie Unterstützer mit Hilfe digitaler Medien zum image-repair des Athleten beitragen (vgl. z.B. die ‚theory of image repair‘ von Benoit (1995)). Das Hinterlassen eines positiven Eindrucks bei seinem Gesprächspartner ist eines der zentralen Ziele von Kommunikation. Sobald Menschen kritisiert werden, fühlen sie sich dazu gezwungen, sich selbst und ihr ‚Image‘ zu verteidigen. Benoit (1995) benennt fünf Strategien, die für solche Situationen typisch sind: Leugnung, sich der Verantwortung entziehen, das Geschehen herunter spielen, Kränkung und Korrekturen (denial, evading responsibility, minimization, mortification and corrective action). Image-Repair-Strategien wurden ursprünglich im politischen oder betriebswirtschaftlichen Kontext untersucht, nun soll eine weitere Übertragung auf den Sportkontext erfolgen. Ziel des Dissertationsprojektes ist es, zunächst den Ist-Zustand festzuhalten, indem Image-Repair-Strategien dopingverurteilter und dopingverdächtiger Sportler evaluiert werden. Dabei geht es um verbale, aber insbesondere um non-verbale Äußerungen der Sportler, wie deren Verhalten in der digitalisierten Welt. Gegenstand der Untersuchung sollen digitale Kommunikationsformen und Austauschplattformen sein (Homepages der Sportler, ihre Blogs, Twitter-Beiträge und Profile in sozialen Netzwerken). In diesem Zusammenhang gilt es, ein Schema zu entwickeln, welches das Verhalten der betroffenen Athleten abbildet. Ein Schwerpunkt der Dissertation soll in der Erfassung der parasozialen Interaktion zwischen Athlet und Unterstützer liegen. Die Digitalisierung verändert parasoziale Interaktion dahingehend, dass erstens nicht mehr nur eine einseitige Kommunikation vom Athleten zu seinen Fans möglich ist, sondern die Fans können durch Blogs oder in sozialen Netzwerken ebenfalls untereinander, aber auch mit dem Athleten aktiv kommunizieren. Um die Image-Repair-Strategien und die Veränderungen in der parasozialen Interaktion mit dem Vertrauen der Öffentlichkeit bzw. der Unterstützer in Verbindung zu setzen, sollen außerdem Befragungen von Unterstützern und Kritikern des Athleten durchgeführt werden.

Projects in which the doctoral examination procedure takes/took place

Duration: 01/04/2012 - 31/03/2021 | 2nd Funding period
Funded by: DFG - Research Training Group
Type of project: Main DFG-project hosted at University of Münster