Der Status der peripheren Polyneuropathie und das Ausmaß der Alltagsaktivit bei Typ 2 Diabetikern

Rath C, Fromme A, Thorwesten L, Uhlenbrock K, Pohlmeier H, Völker K

Abstract in digital collection (conference) | Peer reviewed

Abstract

Einleitung: Die Zunahme der Prävalenz des Typ 2 Diabetes hat epidemisches Ausmaß erreicht, die Folgeerkrankungen belasten das Gesundheitssystem. Die sensorische Form der diabetische Neuropathie erreicht bei den über 50-jährigen eine Prävalenz von bis zu 50 %. Es stellt sich die Frage in welchem Ausmaß der Neuropathiestatus die Motorik und die Alltagsaktivität beeinflusst. Methodik: Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden 73 (26 w, 47 m) Typ 2 Diabetiker (67 + 13 J., BMI 30,1 + 11,5) rekrutiert. Neben klinischen und anamnestischen Daten wurde der Sensibilitätsstatus der Füße an 5 Messpunkten mit den Semmes-Weinstein Monofilamenten austitriert. Die statische Gleichgewichtsfähigkeit wurde mittels Posturographie (GKS 1000), die Kraftausdauer mittels Sit-to-Stand Test, das Aktivitätsniveau mittels Freiburger Fragebogen zur körperlichen Aktivität und mittels Accelerometrie (SAM) über einen Zeitraum von 7 Tagen ermittelt. Ergebnisse: Ausgehend von der North Coast Einteilung zur Differenzierung der Sensibilität ergaben sich folgende Subgruppen: Diabetes Mellitus ohne Neuropathie (DM1 n = 1, DM2 n = 26, DM3n = 18), Diabetes mit Poly-Neuropathie (DPN1 n = 23, DPN2 n = 5). Die Schwankungsfläche in der Posturograhie war umgekehrt proportional zur Abnahme der Sensibilität größer. Der Sit-to-Stand Test zeigte keine Beeinflussung durch den Neuropathiestatus. Das Ausmaß der Alltagsaktivität lag proportional zur Abnahme der Sensibilität niedriger, von 6239 + 2192 Zyk/Tag (DM2) reduzierte es sich auf 4031 + 1490Zyk/Tag (DPN2). Der gesundheitlich relevante MVPA Bereich reduzierte sich von 37,1 + 2,6 min/Tag auf 19,2 + 1,4 min/Tag, die Inaktivitätszeit stieg von 477,6 + 33,1 min/Tag auf 516 + 37,2 min/Tag. Diskussion: Entsprechend der Einteilung nach Tudor Locke sind alle Diabetiker bezüglich der Alltagsaktivität als wenig aktiv einzustufen. Die Patienten mit der geringsten Sensibilität erreichen das Niveau „sitzenderLebensstil“. Die Abnahme der Gleichgewichtsfähigkeit ist eine mit verursachende oder konsekutive Erscheinung. Die Gesundheitsressource Alltagsaktivität sollte frühzeitig und nachdrücklich in die Betreuung und Schulung von Diabetikern implementiert werden.

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StatusPublished
Release year2012
Language in which the publication is writtenGerman
Conference43rd German Congress of Sports Medicine, Berlin, undefined
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Authors from the University of Münster

Thorwesten, Lothar
Professorship of Neuromotor Behavior and Exercise (Prof. Voelcker-Rehage)