SFB 496 B8 - Formen symbolischer Kommunikation in der Messvertonung des 15. bis 17. Jahrhunderts (SFB 496)

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Teilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster
Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2011 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Die polyphone Messe des 15. bis 17. Jahrhunderts war liturgisches Ritual, musikalisches Artefakt, Medium der Repräsentation und der symbolischen Kommunikation. Sie bildete ein bewährtes Instrument zur öffentlichkeitswirksamen Kommunikation und musikalischen Transformation politischer, religiöser sowie artifizieller Inhalte und Werte. Zu den entsprechenden Formen und Grenzen dieser symbolischen Kommunikationsvorgänge betreibt das Projekt B8 Grundlagenforschung anhand repräsentativer Messvertonungen des Untersuchungszeitraums aus höfischen Umfeldern und ihrer werkkontextuellen Quellen. Dabei stehen drei große Forschungsfelder im Mittelpunkt: Ein erster Schwerpunkt gilt der Aneignung des liturgischen Rituals als Form der politischen Inszenierung, beispielsweise zur musikalischen Darstellung der Repräsentation und Reputation weltlicher wie geistlicher Herrscher. Ein zweites Feld bilden symbolische Kommunikationsphänomene mit religiöser oder theologischer Implikation, die zur musikalischen Abbildung spezifischer Liturgie- und Frömmigkeitsformen der damaligen Zeit dienten. In einem dritten Schwerpunkt werden artifizielle, im engeren Sinne auf musikalische und ikonographische Parameter rekurrierende Konstruktionen der Messvertonung und ihrer bildlichen Illustrationen wie gezielt instrumentalisierte Kompositionstechniken und Abbildungselemente anhand ausgesuchter Originalquellen von Messen aus dem Untersuchungszeitraum als Formen symbolischer Kommunikation erforscht.

Stichwörter: polyphone Messe