Fachtagung "Hans Blumenberg: Pädagogische Lektüren"

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Wissenschaftliche Veranstaltung
Laufzeit: 04.04.2013 - 05.04.2013

Beschreibung

Das Werk des Münsteraner Philosophen Hans Blumenbergs war bereits zu Lebzeiten beachtlich, wurde aber nach seinem Tod im Jahre 1996 durch zahlreiche Publikationen aus dem Nachlass nochmals bedeutend erweitert. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören zweifelsohne neben den metaphorologischen Arbeiten die Bücher „Arbeit am Mythos“ und „Legitimität der Neuzeit“. Sein Nachlass befindet sich im Marbacher Literaturarchiv und wurde größtenteils von Anselm Haverkamp herausgegeben. Entsprechend wächst die Rezeption seines Werkes von Tag zu Tag an – und dies nicht nur innerhalb der Philosophie. Während Blumenbergs Werk in der Philosophie wie auch in der Geschichts- und Literaturwissenschaft bereits in dessen Frühphase den Diskurs mitprägte, gilt dies für die erziehungswissenschaftliche Disziplin nicht im gleichen Maße. In der Erziehungswissenschaft, insbesondere in der Bildungsphilosophie wie Bildungsgeschichte, bestehen erst seit wenigen Jahren Rezeptionsbemühungen. Bisher liegen nur vereinzelte Beiträge vor; eine grundlegende Auseinandersetzung blieb bisher aus. Diese disziplinäre Entwicklung nehmen wir zum Anlass, eine Tagung zur Rezeption von Hans Blumenbergs Werk in der Erziehungswissenschaft zu initiieren. Mit dem Titel „Hans Blumenberg: Pädagogische Lektüren“ ist die Konzeption der Tagung bewusst offen gehalten, damit sich keine einseitige Fokussierung auf die Theorie- und Forschungsleitung Blumenbergs einstellt. Ferner schließt der Titel an Buchveröffentlichungen im VS-Verlag an, die in ähnlicherweise pädagogikferne, aber doch bereits in umfänglichem, disziplinärem Hinblick rezipierte Theoretiker einer erziehungswissenschaftlichen Lektüre unterzogen haben (vgl. Ricken/Rieger-Ladich: Michel Foucault: Pädagogische Lektüren; Ricken/Balzer: Judith Butler: Pädagogische Lektüren; Rieger- Ladich/Bittlingmeyer: Pierre Bourdieu: Pädagogische Lektüren). Die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge unter gleichlautendem Titel im VS-Verlag ist angestrebt. Insgesamt betritt die Tagung mit der Frage nach der Bedeutung des Werks Hans Blumenbergs für die Erziehungswissenschaft zwar kein völliges Neuland. Verstreut finden sich unter Vertreterinnen und Vertretern der Erziehungswissenschaft Auseinandersetzungen. Die Tagung verfolgt daher zwei Ziele: Zum einen will sie die unzusammenhängenden Ansätze innerhalb der pädagogischen Theoriediskussion und der Erziehungs- und Bildungsphilosophie zu Blumenberg bündeln und zum anderen die Auslotung des umfangreichen Werks Blumenbergs unter pädagogischen Gesichtspunkten weiter fortsetzen, zentrale Aspekte extrahieren und neue Impulse für die Theorie- und Methodendiskussion innerhalb der Erziehungswissenschaft generieren. Der abschließende Tagungsband soll das erste, für die Erziehungswissenschaft bedeutsame Einstiegswerk sein, mit dem Interessierten ein umfassender Zugang zu diesem Bereich der erziehungswissenschaftlichen Theoriearbeit an die Hand gegeben wird und von dem zugleich weitere Diskussionen und Kontroversen ausgehen können.

Stichwörter: Allgemeine Erziehungswissenschaft; Bildungsphilosophie; Hans Blumenberg