Entwicklung und Evaluation schulischer Interventionsmaßnahmen zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Gefördertes Einzelprojekt
Laufzeit: 01.10.2012 - 30.09.2014

Beschreibung

Aktuelle Erkenntnisse der Neurowissenschaft deuten auf enge Zusammenhänge von Bewegung und Lernen hin. Durch Bewegung kann die Entwicklung des sensomotorischen Könnens, welches sich auf das Lernleistungsvermögen auswirkt, gefördert werden. Des Weiteren lassen sich kognitive Kontrollprozesse, die die Grundlage der Lernleistung im Sinne einer nicht automatisierten Aufgabenbewältigung darstellen, positiv beeinflussen. Um das lernleistungsförderliche Potenzial von Bewegung zu nutzen, mangelt es bisher allerdings an empirisch fundierten Hinweisen für die schulische Praxis. Während erste Ableitungen den Bereich der frühkindlichen Bildung erreicht haben, werden Forschungsbefunde im Sekundarbereich noch völlig vernachlässigt, obwohl auch die Zeit des schulischen Überganges von der Primarstufe in die Sekundarstufe I hochentwicklungsbedeutsam ist. In dem 2014 abgeschlossenen Projekt wurde diese Zielgruppe im Rahmen eines Feldvorhabens im schulischen Setting in den Blick genommen. Angeknüpft wurde an einer vorgeschalteten Projektphase, in der die Entwicklung eines Screeningverfahrens im Mittelpunkt stand (mehr dazu unter „Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I - ein interdisziplinäres Projekt zum Zusammenhang von Bewegung und Lernen - Entwicklung eines Diagnoseinstruments"). Es wurden bewegungsbasierte Interventionsmaßnahmen zur Förderung beider Fähigkeitsbereiche erarbeitet und in einer halbjährigen kontrollierten Prä-Post-Studie an vier Gesamt und Realschulen im Münsterland mit insgesamt 452 Schülerinnen und Schülern in den Sportunterricht integriert und evaluiert. Die Gegenüberstellung der Leistungsentwicklungen in den Interventions- und Kontrollgruppen zeigte einen positiven interventionsbedingten Effekt auf verschiedene kognitive sowie sensomotorische Leistungsbereiche. Darüber hinaus konnten Effekte im Hinblick auf schulleistungsnahe Bereiche (Rechen-/Schreibleistung) nachgewiesen werden. Den Überschneidungen des kognitiven Bereichs mit sensomotorischen Aspekten Rechnung tragend, erfolgte das Projekt in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Bewegungswissenschaft des Instituts für Sportwissenschaft der WWU. In einem anschließenden Projekt sollen die Förderinhalte in das alltägliche Handeln von (Sport-)Lehrkräften implementiert werden.

Stichwörter: Individuelle Förderung; Schüler; Exekutive Funktionen; Interventionsstudie