KFG 33: Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel: Kunstwissenschaftliche, kuratorische und ethische Aspekte

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: DFG-Hauptprojekt koordiniert an der Universität Münster
Laufzeit: 01.04.2023 - 31.03.2027 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht - der Zugang zur Kunst, zu Archiven, Sammlungen und Museen ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. Die Digitalisierung eröffnet einerseits neue Möglichkeiten des Zugangs, andererseits neue Möglichkeiten der Zugangsbeschränkung, beispielsweise durch Kopierschutztechnologien. Die Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel: Kunstwissenschaftliche, kuratorische und ethische Aspekte“ nimmt sowohl die Chancen und Perspektiven als auch Konflikte in den Blick, die sich aus der durch die Digitalisierung bedingten Veränderung von Zugangsbedingungen ergeben. So können beispielsweise Filme, wenn sie gestreamt werden, auch Orte ohne eigenes Kino erreichen. Andererseits können das sogenannte Geoblocking oder Kopierschutztechnologien und Paywalls dafür sorgen, dass Online-Inhalte nur zu hohen Kosten oder in einigen Regionen der Welt nicht zugänglich sind. Ist das in allen Fällen gerecht? Und wie lassen sich Zugangsbeschränkungen zu kulturellen Gütern legitimieren? Darüber hinaus untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welche Bedeutung der Zugang zu digitalen Technologien für die Kunstproduktion und -rezeption hat. Ziel ist es nicht zuletzt, die rechtspolitische Debatte um eine ethische Perspektive auf Konflikte zu bereichern, die den Zugang zu Kunst und anderen kulturellen Gütern betreffen. Der neue Forschungsverbund wird Gastwissenschaftler aus 16 Ländern nach Münster einladen. Antragsteller des Projekts sind Prof. Dr. Ursula Frohne vom Institut für Kunstgeschichte der WWU und Prof. Dr. Reinold Schmücker (Sprecher) vom Philosophischen Seminar. Von der WWU sind in der ersten Förderphase außerdem beteiligt: der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Gutmann, Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher vom Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie, der Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Jan Keupp, Dr. Eberhard Ortland vom Sonderforschungsbereich „Recht und Literatur“ sowie die Ethnologin Prof. Dr. Dorothea Schulz. Die Forschungsgruppe wird in den nächsten vier Jahren mit etwa 3,9 Millionen Euro gefördert. Reinold Schmücker ist der erste WWU-Wissenschaftler, der zum zweiten Mal als Mitantragsteller an einer Kolleg-Forschungsgruppe der Universität beteiligt ist.

Stichwörter: Zugang zu kulturellen Gütern; digitaler Wandel