EXC 2060 C3-18 - Konzeptionen der Überwindung von Gewalt im Alten Testament und seiner Rezeption

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Teilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2025 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Neben den in früheren Projektphasen untersuchten Texten, die von göttlicher oder menschlicher Gewalt sprechen und mitunter gewaltlegitimierend gelesen wurden, gibt es im Alten Testament auch Textbereiche, die Ansätze zur Eindämmung und überwindung von Gewalt enthalten und von denen auch heute noch wichtige politische Impulse ausgehen können. Es gibt Gesetzestexte, die eine Gesellschaft entwerfen, in der die Anlässe zur Gewalt durch Solidarität und soziale Gerechtigkeit verringert werden. Viele Psalmen benennen Unrecht und erlittene Gewalt, delegieren die Gegenwehr aber an Gott. Auf der Basis eines universalistisch verstandenen Monotheismus können auch ethnische Gegensätze und Feindschaften aufgehoben werden, so dass eine Welt ohne politische oder auch religiöse Konflikte entworfen werden kann. Solche Texte werden in diesem Projekt auf ihre Argumentationsstrukturen, literarischen Vernetzungen und religionsgeschichtlichen Voraussetzungen befragt. Sie stellen die Grundlage für rezeptionsgeschichtliche Untersuchungen dar. Hier soll es darum gehen, wie im Christentum biblische Texte in einer Weise wahrgenommen werden konnten, die zwischenmenschliche Gewalt eindämmt, indem man z.B. Kriegserzählungen auf innere Kämpfe der Tugenden gegen die Laster spiritualisiert oder aus biblischen Texten Argumente für die überwindung von Feindschaft und Krieg ableitet.

Stichwörter: Religion; Politik; Überwindung; Gewalt; Altes Testament