"Vermischte Gesänge" - Eine Studie zu Li Qiaos (ca. 645-714) Zyklus "Bainianyong"

Grunddaten zum Promotionsverfahren

Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Ende des Verfahrens22.12.2021
Name der*des Promovend*inLiu, Wenqing
PromotionsfachSinologie
AbschlussgradDr. phil.
Verleihender FachbereichFachbereich 09 - Philologie

Beschreibung

Li Qiaos 李嶠 (ca. 645-714) „Hundertzwanzig Gesänge", die allesamt im Versmaß von „fünfsilbigen Achtzeilern" (wulü 五律) verfasst und nach Vorbild der chinesischen Enzyklopädien zusammengefügt worden sind, stehen im Mittelpunkt der Doktorarbeit. Als „ein Vertreter des Palaststils und Meister des yung-wu shih 詠物詩" (Debon 1989) wirkte Li Qiao über China hinaus auf Japan, wo die Bewegung, nach chinesischem Muster Gedichte zu schreiben, stark von ihm beeinflusst wurde. Neben den „Neuen Musikamtsliedern" (Xin yuefu 新樂府) des Bai Juyi 白居易 (772-846) und dem Mengqiu 蒙求 („Vier-Zeichen-Kinderreime") des Li Han 李翰 (7. Jh.) zählt Li Qiaos Yongwu-Gedichtzyklus zu den drei großen chinesischen Sammlungen, die in der Heian-Ära 平安朝 (794-1192) nach Japan gebracht wurden und dort unter anderem in Schulen Verwendung fanden. In dieser Doktorarbeit soll der Versuch unternommen werden, den Zyklus von Li Qiaos „Yongwu-Gedichten" als ein dichterisches, erzieherisches und enzyklopädisches Werk zu würdigen.