Extremismusprävention

Frischlich Lena, Bögelein Nicole

Übersichtsartikel (Buchbeitrag)

Zusammenfassung

Extremismus und Terrorismus sind weltweit relevante Bedrohungen für das friedliche Zu-sammenleben. Extremismusprävention versucht, Radikalisierungsprozesse in diese Richtung und damit letztlich Extremismus und Terrorismus zu verhindern. Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Extremismusprävention. Ausgehend von einem prozessualen Verständnis von Radikalisierung beschreiben wir Extremismus und Terrorismus als mögliche, aber nicht notwendige, Ergebnisse eines Radikalisierungsprozesses. Das Auftreten von Extremismus und Terrorismus kann als Folge eines Zusammenspiels von Risiko- und Schutzfaktoren ver-standen werden. Diese Faktoren können auf verschiedenen Ebenen (Individuum, extremisti-sche Gruppen, Gesellschaft) angesiedelt sein. Extremismusprävention setzt an verschiede-nen Phasen des Radikalisierungsprozesses an. Je nachdem versucht sie, radikale Weltan-schauungen zu verhindern (universelle Prävention), eine Hinwendung zu Extremismus und Gewalt abzuwenden (selektive Prävention) oder (erneute) Gewaltanwendung zu verhindern (indizierte Prävention) bzw. eine Abkehr von extremistischen Gruppen (Distanzierung) oder radikalen Weltanschauungen zu fördern. Wir stellen Beispielhaft einige Projekte v.a. aus Deutschland vor und illustrieren das Kapitel mit Geschichten von Aussteigenden aus dem Rechtsextremismus und Islamistischen Extremismus. Schließlich gehen wir auf die Evaluation von Extremismusprävention ein.

Details zur Publikation

Buchtitel: Handbuch Friedenspsychologie
Veröffentlichungsjahr: 2022
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
Veranstaltung: Marburg
Link zum Volltext: https://archiv.ub.uni-marburg.de/ubfind/Record/urn:nbn:de:hebis:04-es2022-0071