Zur Selektivität des pädagogischen Blicks auf Ökonomie.

Bellmann, Johannes

Forschungsartikel (Zeitschrift)

Zusammenfassung

Der Autor stellt die These auf, dass das ökonomische Denken, das der Pädagogik selbst inhärent ist, nicht gesehen wird. Stattdessen gibt es zahlreiche Diskurse, die das Ökonomische als etwas Äußeres betrachten, das sie zurückweisen. Er stellt drei Argumentationslinien vor, die alle eine Überformung des Bildungssystems durch das ökonomische System befürchten. Dem stellt er diskurstheoretische, historische und in erster Linie methodische Überlegungen gegenüber, die ein "Innen- Außen-Verhältnis" von Pädagogik und Ökonomie in Frage stellen. Ausführlich geht er den methodischen Einwänden nach, indem er die spezifische Sichtweise der Ökonomie, die Knappheit aller Güter, als eine Konstante auch für die Pädagogik einführt. Auch die Pädagogik muss Möglichkeiten oder Handlungsalternativen auf Kosten anderer auswählen. Gerade in Bildungsinstitutionen wie z. B. der Schule kommt der Kategorie der Knappheit besondere Bedeutung zu (z. B. Auswahl des Lehrplaninhalts, Schuljahresbegrenzung usw.). Eine entscheidende Einschränkung, darauf weist der Autor zum Abschluss hin, erfährt der Denkansatz der Knappheit durch die in der Pädagogik wesentliche Bestimmung von Erziehung als Interaktion. Dennoch möchte der Autor mit der Sichtbarmachung des Ökonomischen innerhalb der Pädagogik eine kritische Reflexion über das Verhältnis von Pädagogik und Ökonomie auslösen. (DIPF/wi)

Details zur Publikation

Veröffentlichungsjahr: 2001
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch