Cybergrooming – Erforschung von Risikofaktoren, Ermittlungspraxis und Schutzmaßnahmen (CERES)

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Beteiligung in einem BMBF-Verbund
Laufzeit: 01.01.2024 - 31.03.2026

Beschreibung

Immer mehr Jugendliche berichten davon, Cybergrooming-Viktimisierung zu erfahren. Gleichzeitig deuten erste internationale Studien daraufhin, dass ein großer Anteil der Betroffenen, nicht über die erlebte sexualisierte Cyberviktimisierung spricht und keine Hilfe in Anspruch nimmt. Studien, die die Offenlegung von Cybergrooming-Viktimisierung unter Jugendlichen in Deutschland untersuchen, liegen aktuell nicht vor. Aus dem Mangel an wissenschaftlichen Studien ergibt sich ein Mangel an theoretisch fundiertem und empirisch abgesichertem Wissen zu Disclosureprozessen bei Cybergrooming-Viktimisierung. Das vorliegende Arbeitspaket 2 des Verbundprojekts CERES hat das Ziel, diese Forschungslücke zu schmälern, indem im Rahmen einer standardisierten Onlinebefragung Cybergrooming-Betroffene im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zu ihren Disclosureerfahrungen befragt werden. Dabei soll zunächst untersucht werden, wie häufig sich Cybergrooming-Betroffene hilfesuchend an andere wenden und was für Gründe des Redens bzw. Schweigens berichtet werden. Daran anknüpfend soll, basierend auf der Theory of Planned Behavior, erstmals ein theoretisches Vorhersagemodell von Disclosureverhalten empirisch überprüft werden. Neben möglichen Einflussfaktoren der beabsichtigten und tatsächlichen Offenlegung (z.B. Einstellungen, subjektive Normen und Verhaltenskontrolle) sollen mögliche Folgen von tatsächlichem Disclosure auf das Wohlbefinden betroffener Jugendlicher empirisch analysiert werden. Schließlich sollen neben direkten Zusammenhängen indirekte Zusammenhänge wie z.B. der Einfluss der Bewertung der Disclosureerfahrung auf die Beziehung zwischen tatsächlichem Disclosure und Wohlbefinden oder der Einfluss von Gründen des Redens bzw. des Schweigens auf den Zusammenhang zwischen Disclosureabsicht und tatsächlichem Disclosure untersucht werden.

Stichwörter: Cybergrooming; Onlinerisiko; Jugendliche; Mediensozialisation