Ernst, Stefanie, Barg, Jessika, Schattschneider, Ralf
Abstract in digital collection (conference) | Peer reviewedArbeitslosigkeit offenbart die „Achillesferse des Sozialstaats", dessen Arbeitsregime „in seinen Grundfestenerschüttert ist" (Castel 2000: 347). Dazu zählt sowohl die Transformation des (traditionell männlichgeprägten) Normalarbeitsverhältnisses, die Zunahme atypischer und prekärer Beschäftigungsverhältnisse als auch die Dequalifizierung und Deregulierung von Arbeit. Zugleich steigen aber auch die Qualifikationsanforderungen von Arbeit immer rascher, so dass gering qualifizierte sowie leistungsgeminderte Menschen mit wenig kulturellem Kapital nahezu als „Überzählige" (ebd.: 348) aus der Gesellschaft abgekoppelt zu werden drohen. Sie scheinen als Leistungsgeminderte sukzessive ihr „simples Recht auf Fürsorge" (ebd.:374) und auf Eingliederung zu verlieren. Von welchen Arbeitslosen in diesem besonderen Segment abereigentlich die Rede ist und wer überhaupt Adressat „autoritär-aktivierender" (Oschmiansky et al. 2007:291) Arbeitsmarktpolitik sein kann, ist ebenso offen wie die Wirkung insbes. öffentlich geförderter Beschäftigungsangebote in Sozialunternehmen.
Ernst, Stefanie | Professorship for work and knowledge (Prof. Ernst) |