Ernst, Stefanie
Research article (book contribution) | Peer reviewedAutobiografien fallen neben Briefen und Tagebüchern als prozessproduzierte Daten in einen interdisziplinären Forschungs- und Methodenzusammenhang, der die Geschichts-, Literatur- und Sozialwissenschaften gleichermaßen interessiert und unterschiedliche Etappen markiert. Besonders seit der westeuropäischen Frühneuzeit und ersten Individualisierungsprozessen in der Renaissance liefern diese besonderen Quellen wichtige Beiträge zur Erforschung der menschlichen Seele und der Affekte. Ego-Dokumente wecken daher neben der Sozialgeschichte und Literaturwissenschaft besonders das Interesse einer an subjektiven Deutungsweisen und Bewältigungsformen interessierten qualitativen Sozialforschung. Sie sind in ihren Ursprüngen nicht maßgeblich aus Gründen der Selbststilisierung und des Räsonierens über ein vermeintlich erfolgreiches oder beschwerliches Leben abgefasst worden.
Ernst, Stefanie | Professorship for work and knowledge (Prof. Ernst) |