Al-Daghistani, Raid (zusammen mit El-Maaroufi, Asmaa)
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedIm vorliegenden Artikel wird der grundlegenden Frage nachgegangen, welche Bedeutung und Rolle die nichtmenschlichen Tiere und ihre Lobpreisungen innerhalb der exegetischen Debatten der islamischen Mystik haben. Dabei werden insbesondere die sufisch-hermeneutischen Zugänge zum Begriff tasbīḥ in Hinblick auf Tiere und Natur dargestellt, um zu untersuchen, ob und wie die Frage der Frömmigkeit und Spiritualität sowohl der nichtmenschlichen Tiere als auch der unbelebten Natur in den koranexegetischen Werken der Sufi-Autor:innen thematisiert und behandelt wurden. Hierfür werden die Perspektiven eines der bedeutendsten Sufi-Gelehrt:innen und Koranexeget:innen Abū ʾl-Qāsim al-Qušayrīs (gest. 1074) anhand seines Korankommentars Laṭāʾif al-išārāt untersucht werden, wobei auch Ansichten und Deutungen anderer muslimischen Mystiker – vor allem die des Naǧm ad-Dīn al-Kubrās (gest. 1221) und des Abū ʿAbd ar-Raḥmān as-Sulamīs (gest. 1021) – ergänzend herangezogen werden. In diesem Zusammenhang wird im Artikel auch auf die bei den Sufis vorherrschende mystische Interpretationsmethode (taʾwīl/išārāt) ausführlich und begriffskritisch eingegangen, ehe sich explizit al-Qušayrīs Korankommentar angenommen werden soll. Abschließend wendet sich der Artikel jenen Koranversen zu, die Perspektiven auf Tierfrömmigkeit behandeln, wobei diese im Hinblick mystisch-exegetischer Deutungen betrachtet werden. Abschließend werden offen gebliebene Fragen und Impulse, die zur weiteren Erforschung und Auseinandersetzung mit den hier behandelten Aspekten anregen sollen, dargelegt.
Al-Daghistani, Raid | Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) |
El Maaroufi, Asmaa | Juniorprofessur für Islamische Philosophie (Prof. El Maaroufi-Ulzheimer) |