Brotbrechen als Ritualelement formeller Mähler bei den Rabbinen und in der Alten Kirche

Leonhard Clemens

Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Im vorgelegten Essay werden die gelegentlich postulierten jüdischen Ursprünge eines Elements christlicher Liturgie und liturgischer Terminologie einer kritischen Analyse unterzogen, nämlich „Brotbrechen" als einer der zentralen Riten und gleichzeitig als allgemeine Metonymie für die Feier der Eucharistie. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das Zerteilen von Brot in formellen Mählern der Rabbinen keine ritualisierte Handlung war und dass man diesem Gestus als banaler Handlung auch keinerlei Bedeutung oder Funktion (über das Desiderat hinaus, im Anschluss daran über Brotstücke zu verfügen) zugeschrieben hatte. Anzeichen der Ritualisierung dieser Handlung beginnen im Talmud Jeruschalmi. Die Frage nach der Rolle dieses Gestus, bzw. des Begriffs als Metonymie im Christentum ist in einer gesonderten Studie zu erheben. In jedem Fall ist die Annahme eines jüdischen Hintergrunds für christliche Bräuche und Riten kein Grund zur Annahme, „Brotbrechen" hätte im antiken Christentum als ritualisierte Handlung eine liturgische oder terminologische Rolle gespielt.

Details zur Publikation

Herausgeber*innenCordoni Constanza; Langer Gerhard
Buchtitel‎“Let the Wise Listen and add to Their Learning” (Prov 1:5) Festschrift ‎for Günter Stemberger on the Occasion of his 75th Birthday
Seitenbereich501-519
VerlagDe Gruyter
ErscheinungsortBerlin
Titel der ReiheStudia Judaica (ISSN: 0585-5306)
Nr. in Reihe90
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2016
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
ISBN9783110435283
Stichwörterbreaking bread; Brotbrechen; liturgy; ritual; judaism; christianity; Judentum; Christentum; Theologie; Liturgie; bread; Brot; Rabbinic judaism; rabbinisches Judntum

Autor*innen der Universität Münster

Leonhard, Clemens
Professur für Liturgiewissenschaft (Prof. Leonhard)