Partizipation und die Umsetzung von Kinderrechten in stationären und teilstationären Jugendhilfearrangements - internationale Perspektiven und Befunde

Equit, Claudia; Thomas, Elisabeth

Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Das Thema Partizipation erhält vor dem Hintergrund des rechtebasierten Ansatzes zur Reform des SGB VIII verstärkte Aufmerksamkeit. Die Verankerung von Partizipation und Schutz sowie die schrittweise Umsetzung der Inklusion sind neben anderen Themen wichtige Bezugspunkte der Jugendhilfereform, um junge Menschen als Träger*innen von Grundrechten umfassend anzuerkennen und ihre Rechte zu gewährleisten. Der Zusammenhang von Partizipation und Schutz wird auch vor dem Hintergrund von (sexualisierten) Gewaltvorfällen und über Jahre persistenten Verdeckungszusammenhängen in Organisationen diskutiert. Ebenso werden Überschneidungsbereiche zur Inklusion sichtbar. Diskurse zu Partizipation nehmen Einfluss auf politische Kontexte, wie etwa der Jugendhilfe- und Sozialpolitik. Forschungen belegen, dass in der Umsetzung von Partizipation ähnliche Barrieren und Herausforderungen trotz unterschiedlicher Kinder- und Jugendhilfesysteme bestehen. Der internationale Vergleich bietet die Möglichkeit, neue Modelle und Ansätze in anderen Ländern zur Kenntnis zu nehmen und für den deutschsprachigen Raum zu diskutieren. Die im Heft vorgestellten Beiträge sind aus dem von Claudia Equit zusammen mit Samuel Keller (Schweiz) und Jade Purtell (Australien) gegründeten internationalen Netzwerk zur Umsetzung von Partizipation in stationären Erziehungshilfen (INPAC) entstanden. Die Idee ist es, englischsprachige Forschungen in den deutschen Fachdiskurs einzuspeisen, mit Beiträgen aus Deutschland, Kroatien, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz und Slowenien. Inhaltlich kreisen die Beiträge um evidenzinformierte Implementation von Partizipation in (inklusiven) stationären Settings sowie um restriktive Tendenzen in Politik und Jugendhilfepolitik unter Legitimation der UN-KRK. Modelle zur partizipativen Entwicklung von stationären Settings im politischen Kontext werden ebenso vorgestellt, wie inklusive Settings im Kontext von Flucht und Migration. Für Deutschland wird der aktuelle Kenntnisstand zur Implementation von Ombudschaft und die Folgen der Corona-Pandemie für die Soziale Teilhabe junger Menschen in stationären Erziehungshilfen vorgestellt. Die Beiträge aus dem nicht-deutschsprachigen Raum wurden von den Verfasser*innen für dieses Sonderheft in Englisch oder Slowenisch verfasst und ins Deutsche übersetzt.

Details zur Publikation

FachzeitschriftNeue Praxis: Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik
Jahrgang / Bandnr. / VolumeSonderheft 19
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2024 (09.12.2024)
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
Link zum Volltexthttps://www.neue-praxis-shop.de/epages/64251991.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64251991/Products/%22np%20Sonderheft%2019%22
StichwörterErzieherische Hilfen; Kinderrechte; Stationäre Kinder- und Jugendhilfe; Partizipation; Inklusion; Ombudschaft; Soziale Teilhabe; Politiken in der Kinder- und Jugendhilfe; Restriktionen; Diversity; Krisenintervention; Internationale Perspektiven

Autor*innen der Universität Münster

Equit, Claudia
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik/Kinder- und Jugendhilfe (Prof. Equit)
Thomas, Elisabeth Kerstin
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik/Kinder- und Jugendhilfe (Prof. Equit)