Eisewicht, Paul; Hitzler, Ronald
Übersichtsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedSoziale Arbeit lässt sich als „personenbezogene soziale Dienstleistung, die im sozialstaatlichen Rahmen zur Bearbeitung sozialer Probleme eingesetzt wird“ (Hammerschmidt et al. 2017: 13) fassen. In der Konnotation sozialer Probleme angezeigt ist dabei das „doppelte Mandat“ (Böhnisch/Lösch 1973; vgl. Thiersch 2005) von Hilfestellung für die Adressat*innen in ihrer Bewältigung von Lebenssituationen und Statuspassagen auf der einen und der Passung von Subjekten im Kontext gesellschaftlicher Normerwartungsräume auf der anderen Seite (vgl. Graßhoff 2015: 23ff.; Kotthaus 2022). Besonders in der „Lebensphase Jugend“ (Hurrelmann/Quenzel 2016) stellen sich dabei besondere Herausforderungen für die Jugendhilfe und auch Chancen zur Schaffung gelingenderer Lebensbewältigung. Um den Aufgaben der Jugendhilfe gerecht zu werden, ist dabei notwendig, dass professionelle Fachkräfte informiert sind über die Lebenslagen Jugendlicher und dass sie die darin enthaltenen Potenziale für sozialarbeiterische Interventionen reflektieren. Daran orientiert entfaltet dieser Beitrag eine Perspektive, die sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend entwickelt hat und die vor dem Hintergrund der Transformationsprozesse der Moderne einen Wandel in der Verhandlung und Relation der Sozialisationsinstanzen diskutiert. Das Argument dabei ist, dass vermeintlich freizeitliche Gesellungsgebilde Gleichgesinnter produktive Ressourcen für die Bewältigung sozialer Probleme darstellen. Hierfür soll zunächst auf diese gesellschaftlichen Transformationsprozesse und die Bedeutung dieser für die heutige Jugend diskutiert werden, um daran anschließend (Jugend-)Szenen und deren Beitrag zur Bewältigung von Sozialisationsaufgaben über die Kompetenzentwicklung im Zuge von Szenezugehörigkeiten zu erörtern.
Eisewicht, Paul | Institut für Soziologie (IfS) |