Wahrheit und Gewalt. Der Diskurs der Folter

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des Projektes: Gefördertes Einzelprojekt
Laufzeit: 01.08.2008 - 31.07.2011

Beschreibung

Gesellschaften definieren sich in wesentlicher Hinsicht durch ihr Verhältnis zur Gewalt. Dieses Verhältnis soll im Rahmen des Projektes durch die Analyse von Folter im Dienste der Wahrheitsfindung thematisiert werden. Weil moderne, ausdifferenzierte Gesellschaften über keinen Standpunkt mehr verfügen, der eine einheitliche, umfassende Selbstbeschreibung garantiert, wird im Projekt multiperspektivisch verfahren. Die verschiedenen Wissenssysteme der Literatur- und Rechtswissenschaft sollen ins Gespräch gebracht werden, um die drei Grunddimensionen der diskursiven Selbstbeschreibung des Sozialen anhand des Phänomens der "violentia" systematisch zu vernetzen. Ziel ist die Verbindung ästhetisch-medialer, normativer und historischer Perspektiven. Zwei heuristische Vernetzungslinien sollen dabei weiter operationalisiert werden: der formale Aspekt von Folter als Grenzbegriff sichtbarer und unsichtbarer Gewalt auf der einen und der inhaltliche Aspekt der Vergeistigung des Gewaltbegriffs auf der anderen Seite.

Stichwörter: Menschenwürde; Folter; Rechtsentwicklung