Wutsdorff, Irina
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedDas Glossarium der tschechischen Avantgarde ist ein gemeinschaftliches Projekt, das darauf abzielt, ausgewählte zentrale Begriffe und Konzepte zu rekonstruieren, die die tschechische Kunstavantgarde vor allem in die Literatur und bildende Kunst eingeführt hat. In der Regel begegnet der Leser im Glossarium keinen Stichworteinträgen, die sich traditionellen Clustern, individuellen "Ismen" und jenen Zeitschriften literarhistorischer und kunsthistorischer Ausrichtung mit historisierenden Beschreibungen und Interpretationen widmen. Individuelle Lemmataeinträge sind in erster Linie eine rekonstruktive Interpretation künstlerischer Konzepte unter Berücksichtigung des Prinzips der intermedialen Reflexion, aber auch spezifischer kreativer Methoden und Verfahren. Sie sind daher als Rekonstruktionen gegenseitiger Beziehungen (Text, Bild, Musik, Theater, Film, Fotografie) zum zeitgenössischen wissenschaftlichen und kulturphilosophischen Kontext und zu gesellschaftspolitischen Aktivitäten konzipiert. Die Texte der Einträge, der Umfang der daran angrenzenden Einträge und die angesprochenen Genres bewegen sich zwischen einer retrospektiven Rekonstruktion eines künstlerisch-kulturellen oder soziokulturellen Phänomens und der Thematisierung von Problemkreisen und Interpretationsansätzen. Einzelne Einträge folgen vor allem der Entwicklung in der Literatur und bildenden Kunst, sie berühren ebenfalls den Bereich der Theater- und Filmkunst und berücksichtigen auch durchgängig die Architektur und die moderne Musik. Im Gegensatz zur Diskussion und Rezeption der tschechischen Avantgarde sieht das Buch deren Anfänge im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die Entwicklung der tschechischen Avantgarde als Gruppenbewegung, ihre Programme, ihre ästhetischen Konzepte und ihre Transformationen einer künstlerischen Strategie, ihre Techniken und Verfahren werden hier bis 1958 nachverfolgt. [Quelle: https://www.databazeknih.cz/knihy/heslar-ceske-avantgardy-80273]
Wutsdorff, Irina | Professur für Slavistik (Prof. Wutsdorff) |